Hallo,
vor kurzem habe ich ja eine sechsteilige Kurzgeschichte namens Besiegelt hier gepostet. Ich gehe in diesem Beitrag auf meine Gedanken hinter der Geschichte ein. Wer die Geschichte also noch nicht gelesen hat, würde hier Details erfahren, die er noch gar nicht wissen möchte…
Der alltägliche Leichtsinn und auch die Unachtsamkeit kann uns schnell in eine fatale Abwärts-Spirale bewegen. Das ist ja eine der Kernaussagen dieser Kurzgeschichte.
Auf die Idee kam ich, als ich neulich ein weiteres mal völlig übermüdet auf dem Heimweg war und bemerkte, dass ich in einer Gefahrensituation viel zu spät reagierte. Glücklicherweise ist nichts passiert, aber ein kurzer Moment kann Existenzen zerstören. Und seitdem ich darauf etwas „herumgedacht“ habe, hat sich mein Fahrstil und auch die Hemmschwelle, ob ich lieber schon nach Hause fahre, bevor ich zu müde bin, bzw. ob ich die Bahn nehme, entscheidend geändert.
Anewka ist in dieser Variante der Geschichte lediglich eine Randfigur, jedoch so wichtig, dass ich ihr trotzdem ein kleines Episödchen zugedacht habe. Denn sie ist zeigt den entscheidenden Unterschied. Während Stefan mit seinem Bully nach Hause fährt, hat sie ungefähr zeitgleich Feierabend, nimmt aber den Bus. Sie wird niemanden versehren und kommt heile zu Hause an.
Die Depression, die sich aus Stefans Unfall ergibt hat fatale Folgen. Wenn Stefans Umfeld entschiedener, verständnisvoller, sensibler und vor allem achtsamer gewesen wäre, hätte er vielleicht – natürlich auch durch Selbsterkenntnis eine Therapie beginnen und seine Depression überwinden können.
Eine Depression ist eine ernstzunehmende Krankheit und keine Schwäche. Je früher man professionelle Hilfe in Anspruch nimmt, desto besser. Das kann häufig nur funktionieren, wenn ein aufmerksamer Freundes- oder Familienkreis früh die Erkrankung bemerkt und richtig handelt.
Die Welt ist viel trüber und grauer ohne Robin Williams, Chester Bennington und leider noch vielen weiteres Menschen.
Ich bin froh, dass meine eingangs beschriebene Verkehrssituation glimpflich ausgegangen ist. Und durch meine Gedanken sind meine Sinne geschärft, damit ich Freunden vielleicht eher meine Hilfe anbieten kann, wenn sie mich brauchen.
Trotz der eher düsteren Geschichte steckt eigentlich sogar die Chance für uns als Leser dahinter, alles besser zu machen.
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Danke, auch ich habe ein bißchen nachgedacht und fuhr die letzten Male schon konzentrierter!
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Interessante Gedanken, ich fass das mal kurz: wir DÜRFEN niemals Risiken eingehen, weil das Gegenteil Leichtsinn wäre. Und wenn ein Mensch sich aufgrund von Depressionen das Leben nimmt, ist immer das Umfeld schuld! AHA
Ich seh ja eher die wichtigste Komponente in der Selbstverantwortung. Achtsam zu sich selbst sein, auch wenn man Risiken eingeht. Reinzuspüren, was man selbst wirklich will und braucht. Sinn im Leben zum Beispiel. Und letztendlich ja, wer dieses Leben nicht will, den kann niemand aufhalten. Und dessen Entscheidung sollte man akzeptieren, auch wenn man sie selbst nicht versteht.
Ich lass jetzt mal die Aspekte der Geschichte weg, die gehakt haben. Liegt zum Teil an der unterschiedlichen Sichtweise von Menschen. Dein Fazit hat mich nur grad enttäuscht, ein bisschen mehr Deepness hätte ich erwartet. Im Sinne von: ich achte auf mich selbst, anstatt: wir müssen vorsichtig sein, auf andere achten, damit niemand zu Schaden kommt.
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Ich finde es nicht negativ, Dinge positiv zu sehen. Es ist doch schön, wenn Freunde und Familie helfen können. Ebenso schön, wenn die gefühlte Sicherheit steigt, weil man nicht mehr so leichtsinnig ist.
Aber all‘ das ist natürlich Interpretationssache und sicher perspektivisch bedingt.
Danke, dass Du Dir so viele Gedanken zu meinem Post gemacht hast!
LG
Patrick
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Toller Beitrag. Ich finde, nicht nur im Straßenverkehr, sondern ganz grundsätzlich im Leben verändert sich so viel, wenn wir achtsamer sind. Wir gehen anders mit unseren Freunden oder Kollegen um, wir nehmen mehr von der Welt wahr, wir registrieren auch viel eher, wie es uns selbst geht. Das Leben ist auf diese Weise einfach schöner und leichter. Vielen Dank!
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Danke Karina, allerdings kann es auch ein schmaler Grat zwischen Achtsamkeit und Vermeidung oder Ängstlichkeit sein.
Ich habe recht gute „Antennen“ und vieles möchte ich gar nicht bemerken; es erschüttert mich zu sehen, wie viel Leid, Missgunst und Frustration uns unterschwellig umspült.
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Dein Blog hat ja ein cooles Theme fällt mich gerade auf 😀
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